Wütende Kinder beruhigen – Die besten Erziehungstipps
Der Umgang mit deinem Kind während der Trotzphase legt die Grundlage für das spätere Selbstbewusstsein. Mit folgenden Tipps kann es gelingen, wütende Kinder zu beruhigen.
Trotz allen Vorkehrungen wird dennoch um so häufiger passieren, dass sich ein Wutanfall nicht vermeiden lässt.
Deine Reaktion entscheidet nicht nur darüber, wie schnell dieser wieder verfliegt, sondern auch darüber, inwieweit sich das spätere Selbstbewusstsein deines Kindes entwickelt.
Tipps gegen Wutanfälle: So kannst du dein Kind wärend eines Wutanfall beruhigen.
Verständnis ist das A und O
Auch wenn es in diesen Momenten besonders schwer fällt, solltest du unbedingt ruhig bleiben und deinem Kind auf Augenhöhe begegnen. Wenn es dir gelingt, deine innere Ruhe zu wahren, wirst du diese direkt auf dein Kind übertragen. Schreien hingegen kann dazu führen, dass die Situation vollkommen eskaliert.
Versuche mit deinem Kind einen gemeinsamen Kompromiss zu finden und Probleme zu lösen, in dem ihr gemeinsam darüber sprecht.
Folgende Sätze erweisen sich als wahre Wunder:
„Ich verstehe, dass du wütend bist. Wie kann ich dir helfen?“
„Treten und schlagen lösen dein Problem nicht. Erzähle mir, was dich wütend macht.“
„Lass uns eine Pause machen und später in Ruhe darüber reden.“
Der Wut einen Namen geben
Versuche mit deinem Kind die Wut in Worte zu fassen. Daraus kann im nächsten Schritt eine Alternative als mögliche Lösung hervorgehen. So kann beispielsweise eine verloren gegangene Murmel durch einen Ball ersetzt werden.
Sei ein Vorbild
Begleiterscheinungen eines jeden Wutausbruchs sind Traurigkeit und Enttäuschung. Daher ist es wichtig, dass du dein Kind nicht für seine Wut bestrafst, sondern ihm stets als gutes Vorbild Nähe und Geborgenheit signalisierst.
Mancher Konflikt lässt sich, so abstrus es auch klingen mag, auch mittels Humor bewältigen.
Die Wut deines Kindes bezieht sich ausschließlich auf Gegenstände oder Situationen, aber niemals gegen dich persönlich. Diese Gewissheit kann sich dir in scheinbar auswegslosen Momenten als wahrer Anker erweisen.
Ablenkung als Geheimtipp
Oft hilft es auch, sich vom der Ursache des Wutausbruchs zu distanzieren, in dem du zum Beispiel für einige Minuten den Raum verlässt.
Dein Kind sollte sich dabei stets in einer sicheren Umgebung befinden.
Lasse die Tür geöffnet, sodass es dir bei Bedarf jederzeit folgen kann.
Eine Umarmung kann die Anspannung nehmen, aber auch genau das Gegenteil bewirken.
Welche Erziehungstipps liefert die Psychologie?
Die Trotzphase kann erst dann beginnen, wenn sich dein Kind als eigenständige Persönlichkeit begreift. Darauf stützt sich die Willensstärke deines Kindes, welches sich Ziele zu setzen scheint, die deiner Vorstellung absolut fern liegen.
Dein Kind ist davon überzeugt, die Welt auf eigene Faust erkunden zu können und stößt dabei immer wieder an seine motorischen sowie sprachlichen Grenzen, was meist in einem Wutausbruch endet.
Wenn dein Kleinkind besonders leicht reizbar ist und schnell zu einem Wutanfall neigt, kann dies auf eine unzureichende emotionale Entwicklung innerhalb der ersten sechs Lebensjahre hinweisen. Dabei durchläuft dein Kind folgende Bereiche:
Der Emotionsausdruck
Dein Kind erlernt die Fähigkeit, seine Emotionen wie unter anderem Trauer, Ärger, Stolz oder Neid verbal auszudrücken. Die nonverbale Kommunikation über Mimik und Gestik gehört ebenfalls zum Emotionsausdruck.
Das Emotionswissen
In diesem Entwicklungsschritt erkennt dein Kind die Ursachen bestimmter Emotionen.
Es lernt die Situation einzuschätzen und ist dazu in der Lage, angemessen darauf zu reagieren.
Die Emotionsregulation
In dieser Phase erlernt dein Kind Strategien im Umgang mit seinen Gefühlen. Es findet einen Weg, sich selbst zu beruhigen. Dabei kommt zum Beispiel häufig ein geliebtes Kuscheltier zum Einsatz.
Sind diese emotionalen Fertigkeiten nicht in vollem Umfang ausgereift, so kann es verstärkt zu Trotzanfällen kommen. Achte darauf, deinem Kind stets mit Wertschätzung zu begegnen. Schenke den Wutausbrüchen nicht allzu viel Bedeutung, indem du deinen üblichen Tagesablauf beibehältst. Denn zu viel Aufmerksamkeit kann schnell dazu führen, dass dein Kind diese bewusst als Mittel zum Zweck einsetzt.
Pädagogen raten davon ab, Konfliktsituationen bewusst aus dem Weg zu gehen, da selbst der Umgang mit Wut erst erlernt werden muss.
Der Umgang mit deinem Kind während der Trotzphase legt die Grundlage für dessen späteres Selbstbewusstsein.