Babynahrung und Zucker – kein gutes Team
Zuckerfrei durch Babys erstes Jahr – das ist zwar schwierig, aber möglich.
Hersteller von Babynahrung wissen, wie sie ihre Produkte am besten vermarkten können. Niedliche Schäfchen, Teddys, gesundes Obst und Getreide zieren Produktpackungen und suggerieren jungen Eltern ein gesundes Produkt vor. Doch in Wahrheit stecken in diesen Produkten nicht nur gesunde und gute Zutaten, sondern vor allem reichlich Zucker. Was als gesund und altersangepasste Nahrung verkauft wird, wird diesem Anspruch in sehr vielen Fällen nicht gerecht.
Verbraucherschutzorganisationen konnten eine starke Widersprüchlichkeit zwischen den Werbeversprechen der Hersteller und den tatsächlichen Zutaten der Produkte ausfindig machen. Nicht selten rückten namhafte Hersteller in den Fokus der Aufmerksamkeit, weil sie sich bei der Zubereitung der Babynahrung nicht an die ärztlichen Richtlinien und Empfehlungen gehalten haben.
„Öko-Test“ hat 12 Milchgetreide Produkte getestet – mit fatalen Ergebnissen. Die beste Note im Test war „ausreichend“. Die Produkte von Alnatura, Hipp und Babylove bekamen das Ergebnis „mangelhaft“, die anderen beiden sogar „ungenügend“. So wurde der „Grießbrei für Säuglinge ab dem achten Lebensmonat“ des Babynahrungsgiganten „Bebivita“ stark kritisiert, weil er Vanillearoma und satte zehn Prozent Zucker enthält.
Bis auf Alnatura und Holle war der Zuckergehalt laut Test in allen Bioprodukten zu hoch. Babynahrung braucht keinesfalls übersüßt zu sein. Denn Babys haben sehr sensible Geschmacksnerven und was für Erwachsene mild schmecken mag, das kann für Babys Gaumen höchst intensiv wahrgenommen werden.
Ernährungsexperten raten schon lange von Fertigbreien und Quetschies aus dem Supermarktregal ab und empfehlen viel mehr Getreidesorten wie Hirse, Reis und Mais in Kombination mit Obstgläschen, einer zerdrückten Banane oder einem geriebenen Apfel.
Künstliche Aromen und Zuckerzusätze sind absolut überflüssig in Babynahrung – da sind sich Ernährungsexperten und Ärzte eindeutig einig. Babys brauchen eigentlich nichts zusätzlich zu Milch, Getreide und Obst.
Welche negativen Folgen hat Zucker in Babynahrung?
– Stark zuckerhaltige Säuglingsnahrung ist zudem sehr kalorienreich und führt zur Überfütterung
– Die Kariesbildung wird begünstigt
– Das Risiko für Gewichtsprobleme steigt an
– Baby gewöhnen sich schnell und viel zu früh an die süße Ernährung.
Besonders die Babyernährung der ersten Lebensmonate ist prägend und entscheidend für das künftige Essverhalten des Kindes.
Welche Babynahrungs-Hersteller verwenden welche Süßungsmittel?
Der Hersteller „Alnatura“ süßt seine Knabbereien, wie zum Beispiel Kekse hauptsächlich mit Honig, Reissirup oder Agavendicksaft.
Hipp verwendet für seine Produkte Zucker aus reiner biologischer Erzeugung. Ernährungsexperten sagen hier deutlich, dass es keinen signifikanten Unterschied zum reinen Haushaltszucker gibt. Andere Süßungsmittel, wie Honig oder Dicksaft haben die gleiche Kalorienmenge, wie Zucker. Zudem werden sie vom menschlichen Organismus in gleicher Weise verstoffwechselt.
Alternative Süßungsmittel bieten somit absolut keine Vorzüge gegenüber normalem Zucker.
Babynahrung zuckerfrei – gibt es Alternativen?
Die Antwort auf diese Frage lautet eindeutig „ja“. Auf stark zuckerhaltige Fertigprodukte sollten junge Eltern auf jeden Fall verzichten, denn Baby-Brei lässt sich sehr schnell und unkompliziert selbst anrühren. Besonders empfehlenswert ist ein Kinderbrei bestehend aus Vollkorngetreideflocken, Milch, Grieß und weichem Obst. Die Zutaten enthalten von Natur aus Zucker und es bedarf keiner zusätzlichen Zuckerzugabe zum Brei.
Keks Rezept: Wenn es doch mal ein Keks für den eigenen Liebling sein soll, lassen sich diese gesund und mit viel Liebe selbst backen. Für gesunde Apfelkekse werden lediglich 200 Gramm Apfelmus (ohne Zucker) und 100 Gramm Haferflocken benötigt. Diese zwei Zutaten so lange miteinander vermischen, bis eine klebrige Masse entsteht. Aus dieser Teigmasse nun kleine „Cookies“ formen und auf ein Backpapier legen. Die Kekse müssen rund 15 Minuten bei 160 Grad Celsius gebacken werden. So einfach ist es gesunde und sehr leckere Kekse zu backen und dem Kind somit eine gesunde Naschalternative zur Verfügung zu stellen. Und das komplett zuckerfrei!
Vollkorntaler Rezept: Eine weitere gesunde Alternative sind Vollkorntaler ohne Zucker. Hierfür müssen zwei Bananen mit der Gabel zerdrückt werden. Die Bananen mit 200 Gramm Vollkornmehl und 150 Gramm weicher Butter gut vermischen. Aus dem Teig kleine Bällchen formen und auf einem Backblech zu Keksen plattdrücken. Die Vollkorntaler rund 15 bis 20 Minuten bei 180 Grad Celsius im Ofen fertigbacken. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Baby eine sehr leckere und zu 100 Prozent zuckerfreie Alternative erhält.
Im Internet und in entsprechender Fachliteratur finden sich viele weiter gesunde und vor allem zuckerfreie Rezepte!
Kekse der großen Babynahrungshersteller, wie Hipp und Alete sind hier auf gar keinen Fall zu empfehlen, denn die Kekse bestehen aus 15 bis 25 Prozent Zucker, was eindeutig zu viel und zudem überflüssig ist.
Süßigkeiten sinnvoll in die Babyernährung integrieren
Eine einseitige Ernährungsweise ist nie sinnvoll, weder bei Babys, noch bei Erwachsenen. Daher ist ein maßvoller Genuss von zuckerhaltigen Produkten bzw. ein kompletter Verzicht auf Süßigkeiten bis zu einem gewissen Alter von großer Bedeutung. Süßigkeiten sind keine gesunde Snackvariante und sollte nicht über den Tag verteilt ständig verzehrt werden. Ein Nachtisch ist grundsätzlich in Ordnung, jedoch sollte im Anschluss Zähneputzen auf dem Programm stehen.
Fazit Babynahrung Zucker:
– Süßigkeiten sollten nur in Maßen verzehrt werden
– Empfehlung der Ernährungsexperten: Süßigkeiten erst ab dem vierten Lebensjahr
– Süßigkeiten sollten nicht partout verboten werden (zwischendurch eignet sich Süßes als Nachtisch)
– Süßigkeiten nicht als Druckmittel in der Erziehung benutzen
– Auf eine gesunde, frische und ausgewogene Ernährungsweise des Kindes achten
– Babynahrung zuckerfrei: Zuckerfreie Produkte sollten immer bevorzugt werden
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